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Gegendarstellung des Vereins Erdfallhilfe Tiefenort e.V. zur Erklärung des Thüringer Umweltministers vom 27.Mai 2010

Mittwoch, 16. Juni 2010, 08:59 Uhr

Der Erdfallhilfe- Verein Tiefenort e.V. widerspricht  energisch der Behauptung des Thüringer Umweltministers Jürgen Reinholz,  zwei  Gutachten, die am 26.05.2010 in Erfurt der Regierungskommission „Erdfall Tiefenort“ vorgestellt worden wären, hätten angeblich ergeben, dass der Erdfall in Tiefenort natürliche Ursachen habe und mit dem Bergbau in keinem Zusammenhang stehe. Diese Aussage ist falsch. In den beiden Gutachten, die wir Ihrer Redaktion im Attachement dieser E- Mail zuschicken,  wurden den drei Gutachtern nur Fragen gestellt, die nichts  mit der Problematik „Bergbau- Ursachen des Erdfalls  oder natürliche Ursachen“ zu tun haben. Lediglich im zweiten Gutachten (Prof. Dr. Konietzky) , in dem der Einfluss der eingebrachten Betonplombe auf das Bruchgeschehen untersucht wird, werden die Ergebnisse der Untersuchungsberichte des Thüringer Landesbergamts und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zitiert. Anscheinend weil die Öffentlichkeit den Inhalt der beiden Gutachten nicht kennt, werden Sie nun vom Umweltministerium als „Beweismaterial“ für die angeblich natürlichen Ursachen des Erdfalls in der Frankensteinstraße ausgegeben. (dpa)

 

Sicher ist ein natürlicher Erdfall ein Naturphänomen, allerdings nur ein „natürlicher“. Die Einbeziehung und Mitwirkung des Erdfallhilfevereins war eine Zusage der Ministerpräsidentin Lieberknecht und keine Erfindung des Erdfallhilfevereins. Unsere Darstellung ist schon sachlich richtig, denn zur ersten Sitzung der Regierungskommission wurden wir nicht geladen und Absprachen zu unserer Information zwischen der Regierungskommission, dem Landrat und dem Bürgermeister entziehen sich somit unserer Kenntnis.

Ja, wir haben das Protokoll erhalten, hatten aber zu keinem Zeitpunkt Einfluss auf den Inhalt. Engen Kontakt hat es gegeben, aber ohne Einbeziehung oder Mitwirkung unseres Vereins. Übrigens haben wir festgestellt, dass enger Kontakt lange nicht bedeutet, alle Unterlagen unaufgefordert zu erhalten (beispielsweise Gefahrengutachten der TLUG). Übrigens hat der Vorsitzende des Erdfall-Hilfevereins in der Vor-Ort-Beratung Bauminister Carius an das Versprechen der Ministerpräsidentin zur Mitwirkung und Einbeziehung de Vereins erinnert und zu dessen Einhaltung aufgefordert. Daher ist die veröffentliche Darstellung hier sachlich falsch. Eine Einladung zur zweiten Sitzung hat es nicht gegeben. Wie sie zustande gekommen ist, kann Bürgermeister Hans-Georg Hüther gerne der Presse mitteilen. Ja, die Unterlagen wurden Kurt Block übersandt. Ja, Teile der Forderungen wurden bei den Maßnahmen berücksichtigt, aber Mitwirkung sieht anders aus und ein Mitspracherecht zu den Untersuchungsformen oder dem Inhalt der Gutachten gab es zu keinem Zeitpunkt. Feststellung: Diese Darstellung ist nicht korrekt. Vorsicht sollte man walten lassen mit Begriffen wie „ohne Beweisführung“ und der Behauptung, der Erdfallhilfeverein wäre der Verursache für zusätzliche gutachterliche Untersuchungen gewesen, die zu zeitlichen Verzögerungen bei den Aktivitäten rund um den Erdfall geführt hätten. Auch haben wir in unserem Statement nicht von der Benachteiligung der Tiefenorter Bürger gesprochen (bitte besser lesen), sondern von der „rechtlichen „ Benachteiligung der betroffenen Bürger von Tiefenort. Dieser Umstand bleibt weiter bestehen, bis zur Klärung des Verursachers. Die Frage, ob alle Fakten, Untersuchungs- und Messergebnisse den Gutachtern für die Bearbeitung zur Verfügung standen, möchten wir aufgrund unserer Ergebnisse und Messungen bezweifeln, denn die Fachkompetenz der Gutachter wird von uns nicht in Zweifel gestellt. Der Erdfallhilfeverein hat zu keinem Zeitpunkt das Vorhandensein der tektonischen Schwächezonen vor der Laugenversenkung und den Gebirgsschlägen bestritten. Unsere Frage war: Welchen Einfluss hatten sie auf den Durchtrennungsgrad der tektonischen Schwächezonen im Tiefenorter- Subrosionsgebiet? Die etwas verwirrende Darstellung zum Austritt von Salzlösungen durch natürliche Subrosion im Werratal, und dazu gehört auch das ehemalige Versenkungsgebiet in Tiefenort, möchten wir an dieser Stelle nicht kommentieren, denn eine Milliarde Kubikmeter versenkte Endlauge im Deckgebirge der Salzlagerstätten des Werrakaligebiet, löst bei Kennern der Szene sicher ein Lächeln aus. Bei der nächsten Sitzung der Regierungskommission, wenn alle das Maßnahmekonzept und die Gutachten in der Hand halten, werden wir unser Mitspracherecht gerne wahrnehmen. Eine Zusage zur Einladung wurde Kurt Block und Dr. Dietrich Simon durch den Umweltminister bereits mündlich gegeben. Dessen Behauptung hinsichtlich der Vorstellung der beiden Gutachten am 26. Mai 2010 in der Beratung der Regierungskommission, widerspricht der Erdfallhilfeverein energisch. Diese hätten angeblich ergeben, dass der Erdfall in Tiefenort natürliche Ursachen habe und mit dem Bergbau in keinem Zusammenhang stehe. Diese Aussage ist falsch. In den beiden Gutachten wurden den drei Gutachtern nur Fragen gestellt, die nichts mit der Problematik „Bergbauursachen des Erdfalls oder natürliche Ursachen“ zu tun haben. Lediglich im zweiten Gutachten von Professor Dr. Konietzky, in dem der Einfluss der eingebrachten Betonplome auf das Bruchgeschehen untersucht wird, werden die Ergebnisse der Untersuchungsberichte des Thüringer Landesbergamts und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zitiert. Anscheinend weil die Öffentlichkeit den Inhalt der beiden Gutachten nicht kennt, werden sie nun vom Umweltministerium als „Beweismaterial“ für angeblich natürliche Ursachen des Erdfalls in der Frankensteinstraße ausgegeben. Unser Vorschlag: Schluss mit solchen Veröffentlichungen. Unsere Bitte: Offene Behandlung des Themenkreises Erdfall Tiefenort und Zulassung weiterer vom Erdfallhilfeverein vorgeschlagener Sachverständiger zur ehrlichen Klärung der Ursachen mit der Ausrichtung, den unschuldig in Not geratenen Menschen zu helfen und als gewählte Volksvertreter alles zu tun, Möglichkeiten für eine umfassende Entschädigung der Betroffenen zu finden, notfalls auch durch Gesetzesänderung. Denn die Betroffenen sind das Volk.  

Verein Erdfallhilfe Tiefenort e.V.
Tiefenort den 09.06.2010


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